Es war Silvester 2023/2024, als es auf einmal aus allen Rohren schallte. Nene… nicht das debile Geböller irgendwelcher Möchtegerns, die Bock auf Finger-Gulasch haben. Eher die Nachricht, dass der Vorverkauf für die Matschfuss Herbst Edition für 2024 gestartet ist.
Der Algorithmus hat hier wieder ganze Arbeit geleistet und mich aus allen Ecken der Instagram Bubble mit dieser Info zugeschi**en. Natürlich (natürlich… haha) war ich direkt Feuer und Flamme. Ich ließ kurz den Ofen meiner Nachbarn aus den Augen, obwohl ich eigentlich den Garungsgrad der Pommes überwachen sollte und zückte mein Handy.
Was bitte? Doppelrutsche? Was soll’n das sein… Ach egal. N paar Klicks später und irgendwas bei 100 Euro erleichterter weiß ich ziemlich genau, dass ich am 28. und 29. September 2024 nicht nasebohrend irgendwo abhängen werde, sondern mir meine nächste Hirn-Kerbe fürs Matschfuss abholen werde.
Doppelrutsche… zwei Tage hintereinander rund 100 km durch Matsch und Gewalt. Klingt eigentlich gar nicht so sehr nach Spaß, aber irgendwie ist es doch wie jedes Mal. Fluchen werd ich eh und am Ende gibt’s n Klaps auf den Sattel und das geile Gefühl, mal wieder was gepackt zu haben.
10…9…8…(ihr wisst, wie das jetzt weitergeht) FROHES NEUES JAHR!!!
Und Fast Forward, vorbei am Matschfuss Spring, vorbei am Hackenpedder, vorbei an diversen Kilometern auf zwei Rädern hin zu diesem letzten September Wochenende. Diese zwei Tage, an denen das Wetter nochmal alles gibt, um sich von seiner besten Seite zu zeigen.
Es ist Samstag früh. Die Sonne lacht mich an, als ich das erste Mal aus der Haustür trete.
Gravel Bike Günther ist mit Snacks, Gels und dem evtl. notwendigen Werkstattmaterial beladen. Ab in den Kofferraum des liebevoll “Insi” genannten Autos meiner famosen Freundin und ab nach Kiel. Schon sau praktisch, irgendwie. Eigentlich war ich total fein mit meiner Idee, den Zug zu nehmen. Aber so gefällt es mindestens genauso gut. Wer lässt sich nicht gern mal chauffieren?! Außerdem habe ich so noch eine wunderbare Begleitung bei mir, als ich das Event Gelände betrete.

Was mir direkt auffällt ist die neue Anordnung von Bühne, die weiteren Stände, die schicken Bauzaun Banner. Der Anmelde-Container steht vor dem Zieltor, es finden sich ausreichend Fahrradständer und irgendwie sieht alles einfach noch ein bisschen erwachsener aus. Da wurde ganze Arbeit geleistet. Aber warum auch nicht. Immerhin sprechen wir hier erstmals von zwei Tagen Matschfuss hintereinander. Da kannste ruhig mal ne Schippe drufflegen. Wurde gemacht! Haken dran. Kommt bei mir richtig gut an.
Wir schlendern so übers Gelände, sind mit die Ersten. Nach und nach trudeln immer mehr Menschen auf Fahrrädern ein. Und wie sollte es auch anders sein: Matschfuss ist irgendwie auch immer ein Stück Familie. Heißt, dass es fast unmöglich ist, hier niemanden zu kennen.
Wir stehen bei Nickl und Jasper, den beiden Typen, die beim Hackenpedder dadurch aufgefallen sind, dass sie n Kasten Dithmarscher auf einem Omnium Cargo durch die Gegend kutschiert haben. Team Party Pace. Ich frage nach Plänen für heute. Jasper ist mit seinem 26 Zoll Singlespeed MTB am Start. Hat er vor paar Tagen erst wieder zusammengeschraubt und hofft, dass es irgendwie durchhält. Viel Erfolg dabei. Ich grinse nicht nur innerlich über eine solche auf den ersten Blick ziemlich bescheuert klingende Idee, feiere aber irgendwie diesen Vibe. Matschfuss ist kein Rennen, Matschfuss soll Spaß machen. Und irgendwie klingt ein 26 Zoll Singlespeed MTB nach ganz viel Spaß.
Wie es gelaufen ist, erfahre ich erst Sonntag Abend. Durchgekommen ist er. Allerdings hat er wohl doch mehr geflucht, als er zugeben mag. Trotzdem Respekt an dieser Stelle! Ich fühle mich definitiv inspiriert, mir eine ähnliche Challenge fürs nächste Matschfuss zu stellen.
Mein Blick geht wieder durch die Menge. Da sind Alex, das Powerhorse, der scheinbar keine schlechte Laune kennt. Da ist Felix, den ich bei der Hackenpedder Ausfahrt im Frühjahr kennengelernt habe. Irgendwann sehe ich Conny, die Dame mit dem langgezogenen “Naaaaaaaaaaaaaaaaaaa….” zur herzlichen Begrüßung. Mit ihr fahre ich seit dem (für mich) ersten Matschfuss jedes Mal Seite an Seite – bzw. versuche es zumindest. Manchmal ist sie mir einfach zu schnell. Dagegen haben wir uns jedoch diesmal so eine Art Versprechen gegeben: Sie fährt nicht direkt auf jede vor uns pedalierende Gruppe auf und ich geb mal n bisschen mehr Gas. Wie gut dieser Plan tatsächlich aufgehen sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.



Zwischen weiteren bekannten Gesichtern sehe ich auch Daniel aka Far.Bike (der übrigens super schnell sein YouTube Video zu diesem Tag gecuttet hat…). Er will es heute ganz entspannt angehen lassen. Als einer der letzten starten, um den großen Pulks an den ersten Engpässen zu entgehen. Ist auch ne Taktik. Dann sehen wir uns sicherlich später, denke ich noch.
10:30 Uhr: Die Gebrüder Popken entern die Bühne und starten mit der Begrüßung und dem Briefing.. Gewohnter norddeutscher Schnack trifft auf Wortspiele aus dem Podcast Paradies. Wir sollen bitte besonders auf unsere Mitmenschen und vor allem auf ihre Pferde achten. So’n Pferd ist teuer und wenn da eins wegen uns ausbüchst und auf die Straße läuft… nicht auszudenken. Sie sprechen über die angesetzte Strecke, ein kurzes Raunen geht durch die Menge, als der Verpflegungspunkt für Kilometer 76 angekündigt wird. Naja gut… immerhin sind es dann nur noch 40km bis zum Ziel. 116 Kilometer Gesamtstrecke sind für heute angesetzt, viel Asphalt laut Komoot. Gucken wir uns an. Regen ist nochmal in Sicht, Wind stetig von achtern, was auch bedeutet, dass wir ihn auf dem Rückweg gegen uns haben werden. Aber der Enthusiasmus trägt uns da schon durch.
Wir stellen uns auf. Vorn an der Startlinie spielt eine Band. Die Musik macht instant beste Laune. In Pulks zu 60 bis 70 Leuten werden wir auf die ersten Kilometer raus aus Kiel losgelassen. Überall piepen die Navis, Svea lädt nochmal schnell die Strecke vom Samstag nach… Sie hatte die vom Sonntag drin.
Matschfuss 2024, Herbst-Doppelrutsche, Samstag! Here we go!
Checkt doch mal Daniels YouTube Kanal. Der Typ hats echt verdient, einfach weil er sich regelmäßig gegen die Wand fährt und dabei unfassbar motivierend ist!


Das ikonische Heulen eines Megaphons gibt den Ton an, Klickschuhe klicken sich ein. Bei mir nur der rechte. Links will irgendwie gerade nicht. Egal. Erstmal fahren, erstmal raus, erstmal bis zur ersten Schotter-Kante. Das Tempo ist spätestens ab Veloroute 10 wieder ziemlich hoch. Macht nix. Läuft gut. Kurze Umleitung wegen Bauarbeiten. Irritierte Gesichter bei den Anwohnern. Ich würde allerdings auch sparsam gucken, wenn sich gut 250 Radfahrer nach und nach an meiner Ausfahrt vorbei schrauben.
Die Route führt uns zuerst nach Meimersdorf. Auf dem Weg dahin erkenne ich Teile von vergangenen Jahren wieder. Ich fühle mich direkt wieder wohl. “Da vorne kommt gleich die erste Steigung“, warnt mich Conny. Von hinten schallt noch der Spruch “Du weißt ja… nimm die Steigung einfach so schnell, dass das Laktat nicht hinterher kommt.” Im nächsten Moment werde ich von der aussprechenden Dame überholt.
Das geht ja gut los. Denn genauso wie das Laktat komme ich auch nicht so wirklich hinterher. Aber egal. Beißen, strampeln. Conny fährt langsamer, wartet auf mich. Sehr schön. So kann’s weitergehen. Auf zum Plöner See, auf in die Holsteinische Schweiz. Und wieso hat diese Etappe trotz genau dieses Ziels eigentlich “nur” knapp über 600 hm laut Komoot? Kann ja eigentlich gar nicht. Am Ende kackt die Ente. Das war noch nie so wenig.

Und was Matschfuss bisher auch noch nie so richtig für mich hergab, waren Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der 20 Stundenkilometer Marke. Heute fliegen die saftig grünen Wiesen nur so an uns vorbei. Auf Asphalt und schieren Gravel Autobahnen erreichen wir schon ziemlich bald Rathjensdorf und können einen ersten Blick auf die Seenplatte erhaschen. Die Abfahrt an dieser Stelle war eigentlich mal als Anstieg angedacht, verrät mir Streckenscout Nils später im Gespräch. Konnte nur leider nicht so umgesetzt werden. Uns freut’s, weil wir die grob schotterige Abfahrt jetzt im Flugmodus hinter uns bringen können.
Hallo Plön, hallo Kilometer 46. Das ging verdammt fix irgendwie.
Wir umrunden den südlichen Teil des Plöner Sees. Immer schön am Ufer entlang. Feine Trails, glitzerndes Wasser. Kurz vor Aschberg, vorbei an einer Art Lost Place an einem wohl ehemaligen Sportplatz, dahinter direkt der Campingplatz Lange Wisch und unser Verpflegungspunkt.
Eine Band spielt, die Sonne lacht. Ey… ist das ein Leben? Dieses #besteLeben von dem die immer alle sprechen? Geil! Sand unter den Klickschuhen, n Becher Wittenseer Iso in der Faust und ab zum Fresswaggon. Ich traue meinen Augen kaum, als ich eine fuc*ing Speisekarte sehe. Currywurst vom Strohschwein, die vegane Alternative dazu oder Chili Sin Carne, dazu frische Churros mit Zimt und Zucker als Nachtisch. Was zur Magic Mary? Ich bin im Himmel! Chili und Churros gekrallt, Platz am Tisch in der Sonne ergattert. Conny und ich kreuzen kurz die Löffel und genießen unser verdientes Treatment.
Ich gönne mir noch eine Flasche Cola Orange Mischgetränk, fülle meine Buddel nochmal auf. Dann kurzer gegenseitiger Check: Jo! Is zwar super schön hier gerade. Aber wir wollen weiter!



Bremsen, rechts ran. Die erste Gruppe überholt uns wieder und das stets in solchen Situationen gefragte “Alles okay bei dir?” oder “Hast du alles, was du brauchst?” erschallt freundlichst mindestens drei mal. Ich find’s ja immer wieder geil, wie gut der Zusammenhalt hier ist.
Mini Ratsche raus, Pedale auseinander, Klammer richten und alles wieder zusammenschrauben. Dann die Erkenntnis: Das eine Pedallager ist absolut hin. Vermutlich hält das ganze Teil jetzt nicht mehr so wirklich. Aber egal. Ich montiere alles so gut es geht, steige wieder auf. Keine zwei Kilometer später rutscht die Pedale wieder. Ich berichte Conny von meinem Problemchen, gebe der Pedale einen beherzten Tritt und bugsiere sie damit wieder auf den Zapfen. Schätze der Move bringt die notdürftige Lösung fürs Problem. Wir können sicherlich bis ins Ziel fahren.
Und so soll sich das Pedalieren und eben beschriebene Zusatzbewegung immer wieder abwechseln, bis wir von einem Spurplattenweg aus das Kieler Ostufer und die Hafenkräne erblicken. Läuft! Rollt!
Und schon wieder denke ich, dass diese Matschfuss Route super fix ist. Man kennt es zwar schon irgendwie vom Matschfuss… dieses Gefühl, wenn auf dem Schild an der Straße “Kiel 5 km“ zu lesen ist und du nach zehn weiteren Kilometern und dem Irrglauben dem Ziel ein ordentliches Stück näher zu sein ein nächstes Schild mit “Kiel 4 km“ liest… diesmal kriege ich aber fast gar nicht genug davon, weiß aber nach einem Blick auf den Computer, dass wir tatsächlich nicht mehr viel vor uns haben.
Also nochmal genießen, hoffen, dass die Ampel am Ende der Steigung vom Vormittag, die wir nun herab brettern dürfen, grün ist, feststellen, dass sie es nicht ist, ordentlich bremsen und dann nochmal Schlussspurt.
Kurz vor dem Ende am Heckenloch zwischen Veloroute und Parkplatz lernen wir dann nochmal eindrucksvoll, wie wichtig Fahrradhelme sind. Irgendwie hat sich das Paar vor uns nicht richtig abstimmen können, rasselt ineinander, er fällt, prallt mit dem Hinterkopf aufs Pflaster und schreit auf.
Schreckmoment für uns. Natürlich helfen wir und stehen bei. Zum Glück ist nichts weiter passiert.
Wir rollen durchs Ziel, Handshake mit den Popkens. Es gibt sogar ein alkoholfreies Lille Zielbier. Das lassen wir uns schmecken!



Sonntag
Nach einem so geilen Samstag und der abends zur Regeneration eingelassenen heißen Badewanne durfte der Sonntag kommen. Status Beine beim Aufstehen? Solide. Wir machen heute ja auch n bisschen entspannter. Also… noch entspannter als am Samstag. Ist schon witzig, was man nach ein paar Jahren regelmäßigen Radfahrens mittlerweile so als lockeres Tempo empfindet. Ich fühle mich wie in einem dieser Reels und TikTok Videos zum Thema “Easy Zone 2 Coffee Ride”.
Aber mal im Ernst… tot gemacht habe ich mich Samstag zwar nicht, dennoch haben wir gut Gas gegeben. Allerdings kommt heute noch Jemand mit, der bisher noch nie beim Matschfuss war. Mein lieber Nachbar Marcel.
Kein Anfänger… Zu seinen Kieler Zeiten war er regelmäßig mit seinem Latex Squad auf’m Rennhobel unterwegs. Und auch wenn die Kondition vielleicht nachgelassen hat, ist der Mann technisch definitiv mindestens auf Level “deine Zone 3 ist mein Warmup” angekommen. Allerdings hat er sich auch gemerkt, dass zu so einem schicken Gruppen-Ausritt eben auch die Gruppe gehört, die man nicht zurücklassen sollte. Und genau mit dieser Attitüde sind wir an die 118 km vom Sonntag herangetreten. Bikes aufs Dach vom Auto geschnallt (jaaaa… schon wieder Auto… diesmal war ich tatsächlich der Auslöser…) und ab dafür.


Angekommen am Eventgelände, erstmal Frühstück geholt. Ich hatte ein ultra leckeres Panini. Richtig gut, was da aus dem VW T2 gereicht wurde. Dazu einen heißen Kaffee, den es übrigens kostenlos gab. Das lob’ ich mir!
Die Sonne spielt heute auch wieder mit und verspricht sogar nochmal zwei, drei Grad mehr aufs Thermometer zu packen. Jedenfalls strahlt das Fahrer*innen Feld schon wieder über beide Ohren ob der guten Aussichten für den heutigen Tag. Im Startbereich taucht auf einmal Nils neben mir auf. Er hatte schon vorher angekündigt, den Sonntag mitfahren zu wollen. Kurzer Plausch. Sein Plan sieht vor, möglichst fix am Verpflegungspunkt anzukommen.
Schafft er. Da mache ich mir gar keine Sorgen!
Mich finde ich heute in meiner richtig schnieken Sechser Truppe wieder. Team Party Pace steht am Start bereit und plant auch genau so wieder dort anzukommen. Die Popkens halten ihr Briefing heute eine halbe Stunde früher ab, wir rollen zur Startlinie, die geile Band von gestern spielt wieder, der Himmel blau. Zur Einstimmung erstmal n kleinen Feigling. Sportlich!
Wir starten Richtung Meimersdorf und schlagen einen kleinen Bogen gen Süden, bevor es nach Raisdorf geht. Was direkt auffällt sind die vielen Menschen, die abseits vom Matschfuss das Wetter draußen genießen. Ganz wie beim Briefing angesagt grüßen wir freundlich und bedanken uns bei allen, die wir passieren. Die Laune ist bestens, das Tempo hoch. Bis zur Fahrradbrücke über die B76 haben wir fast eine 28er Schnitt. Kurze Feigling Pause, Conny zerdeppert ihren lieber anstatt ihn zu trinken. Wir unterstellen ihr die böse Absicht, das nachfolgende Feld mit den herumliegenden Scherben zu sabotieren, helfen aber natürlich brav bei der Beseitigung selbiger mit. Also… die Scherben… nicht das Teilnehmerfeld. #MafiaVibes
Die Strecke geht abwechslungsreich weiter, hier und da ein bisschen Matsch. Der Rest besteht aus Asphalt und super schnellen Gravel Autobahnen. Wir halten das hohe Tempo und lassen uns das eine oder andere Mal dazu verleiten, eine Abzweigung einfach nicht zu nehmen, sondern weiter zu ballern. Ärgerlich, wenn der Flow dann durch ein gebrülltes “Eyyyyy… hiiiiier lang!!” unterbrochen wird. So auch geschehen mit Marcel, den ich noch gute 300 m weiter fliegen sehe,
bevor sein Garmin ihn dann auch davon überzeugen kann in die Allee zum Hessenstein einzubiegen.


Wir sind jetzt bei knapp 50 km. Ryzon schenkt wieder Espresso aus, ich gönne mir hier allerdings lieber eine Auffüllung meiner Flasche. Der Durst ist heute auf jeden Fall stärker als gestern. Die Beine haben sich übrigens sehr gut eingefahren. Marcel wirkt n bisschen glühend nach dieser Steigung. In Anbetracht der demnächst anstehenden Pausenstation am Strand in der Hohwachter Bucht kann ich ihn tatsächlich überzeugen, eine seiner vier Schichten auszuziehen. Ich sag ja… knallhart der Mann! Kessel muss brennen!
Besagter Pausenplatz ist dann kurze Zeit später erreicht. Die Hackenpedder Flashbacks kicken rein, erinnert mich doch dieser Teil an meine erste Wildcamping Erfahrung überhaupt. Heute dann aber mit deutlich mehr Menschen, ohne Zelt und dafür wieder mit der köstlichen Verpflegung. Gefühlt könnten wir hier gerade ewig versacken. Die Mädels genießen sichtbar ihr Essen, Lasse legt neben mir einen kurzen Powernap im Gras ein und ich lasse mir die Sonne auf die Plauze scheinen.
So richtig schwer fällt die Weiterfahrt psychisch gesehen nicht, allerdings wartet direkt erstmal ordentlich Sand auf uns, bevor wir uns zur wohl schönsten Aussicht der Tour auf die Hohwachter Steilküste hoch strampeln.

Auf uns warten nun noch ungefähr 50 km Wald, Wiese und Asphalt. Die Straßen sind voll mit Autos und Motorrädern, was uns – teils selbstverschuldet – in die eine oder andere brenzligere Situation bringt. Kurzer Step zum nächsten Tag, an dem mich ein ortsansässiger Arbeitskollege fragt, ob ich auch zu den Verrückten gehörte, die teilweise ohne zu gucken befahrene Landstraßen kreuzten.
Gefährlich Leute! Achtet auf euch und die anderen Verkehrsteilnehmer!
Apropos Gefahr: Irgendwo führt uns der Weg direkt hinter einer Leitplanke einen kleinen, aber steilen Hang hinunter. Kein Ding für den Rest der Truppe. Als Ältester ziehe ich den Sicherheits-Joker und schiebe lieber. Hatte mich letztens in Dänemark auf einer ähnlichen Abfahrt komplett lang gemacht und irgendwie keine Lust das zu wiederholen.
Irgendwann kreuzen wir unseren Hinweg. Dieser Punkt markiert die 102 km Marke. Somit bleiben nicht mal mehr 20 Länzer über. Zeit, nochmal den Endspurt Turbo in die Pedalen zu drücken.
Spätestens auf der nagelneuen Veloroute Ostufer an der Werft vorbei ist dann klar, dass wir es gleich geschafft haben. Jetzt nochmal Kiel, nochmal den Massen an landgängigen Schiffstouristen ausweichen, nochmal kurz die Ziegelteich Steigung hoch und da erscheint auch schon die Veloroute 10 Brücke, die für uns fast schon wie ein Zieltor ist, obwohl selbiges dann doch erst ein paar hundert Meter weiter auf dem Lille Gelände wartet.
Ziel-Bier, Zielfoto, den korrespondierenden Patch zum Samstag eingesackt und ne Ghettofaust von Hannes und Lasse kassiert. Ich bin happy! Danke Matschfuss!
Umfrage Ergebnisse
Quasi auf eigene Faust hatte ich via Instagram ein paar Fragen zum Event gestellt, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will.
Ich belasse es bei den reinen Daten und gebe absichtlich keinen Kommentar dazu um dir die Chance zu geben, dir deine eigenes Meinungsbild zu schaffen.
An welchem Tag hast du teilgenommen?
- Samstag – 17 Stimmen – 57%
- Sonntag – 5 Stimmen – 17%
- Doppelrutsche – 8 Stimmen – 26%
Wie war die Strecke am Samstag?
- Geil. Genau richtig! – 16 Stimmen – 59%
- Zu wenig Matsch – 8 Stimmen – 30%
- Zu lang – 1 Stimme – 4%
- Zu kurz – 2 Stimmen – 7%
Wie war die Strecke am Sonntag?
- Zu lang – 0 Stimmen – 0%
- Zu kurz – 3 Stimmen – 19%
- Wo war der Matsch? – 5 Stimmen – 31%
- War genau richtig! – 8 Stimmen – 50%
Wie war die Verpflegung?
- 5 Sterne deluxe! – 22 Stimmen – 79%
- Ich musste zu lange warten – 2 Stimmen – 7%
- Ich habe nichts mehr bekommen – 0 Stimmen – 0%
- Habe keine Pause gemacht – 4 Stimmen – 14%
Was sagst du zum neu gestalteten Eventgelände?
- Sah gut aus! – 13 Stimmen – 48%
- Da stand zu viel rum – 1 Stimme – 4%
- Ich will noch mehr, n Boxsack z.B. – 7 Stimmen – 26%
- Was war denn da neu? – 6 Stimmen – 22%
Wovon gab es zu viel?
- Teilnehmer*innen – 4 Stimmen – 16%
- Asphalt – 17 Stimmen – 68%
- Bier – 3 Stimmen – 12%
- Sponsoren – 1 Stimme – 4%
Wovon gab es zu wenig?
- Toiletten – 11 Stimmen – 41%
- Familiäre Atmosphäre – 3 Stimmen – 11%
- Matsch – 9 Stimmen – 33%
- Bier – 4 Stimmen – 15%
2 Antworten
Tipptoppelditopp 👍😉
Matschfuss Spring 2025 geht los !
So sieht’s aus. Doppelrutscher Buddies 😁