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Ja Man! X Ride 2 Rave #2

Lightshow
Storypost von @maexchen_24 auf Instagram vom 5.2.24
Storypost von @maexchen_24 auf Instagram vom 5.2.24

Ja… keine Ahnung, was da abgeht!
Aber der Versuch einer Erklärung folgt.

Gedanklich geht’s mal kurz in den Dezember 2023 zurück. Gefühlt stündlich kommen neue Instagram Reels zum ersten Ride 2 Rave nach Aarhus online. Immer mehr wird das gepusht, was ein Kreis aus 18 Leuten da erleben durfte. (Wenn dich übrigens meine Meinung dazu interessiert >> Hier lang!)
Strava Kommentare überschlagen sich und kurz darauf wird von Max auf seinem YouTube Kanal (@Skatepunk2425) das dazu passende Video veröffentlich. Und spätestens hier wird wohl Jedem, der die Aktion bisher noch nicht mitbekommen hatte klar, dass da was richtig Wildes verpasst wurde. Und wir, die wir die große Ehre hatten bei der Geburt dieses Formats dabei gewesen zu sein, schwelgen erneut in Gänsehaut schwangeren Erinnerungen. Ja man! Das war verdammt geil! Es ist also absolut logisch, dass die nächste Nummer zum einen in große Fußstapfen treten soll, zum Anderen aber eigentlich auch nur geil werden MUSS!

Für weitere Beweisaufnahme, verweise auf besagtes YouTube Video und den Suchbegriff „Ride 2 Rave“ mit dem sich die Filmchen von Bachmann und ManuEy! finden lassen. Bilder und echte Emotionen sprechen doch am besten für die Sache! Und jetzt mal unter uns zwei beiden hier: Beim nächsten Mal sehe ich dich auch da… oder wieder! Ist klar, nä?

Natürlich folgt auch direkt im Video schon die Ankündigung für den nächsten Ride 2 Rave, diesmal von Münster nach Tilburg. Und genau um den soll es nun heute hier gehen. Schnapp dir also fix noch das Kaltgetränk deiner Wahl und erlebe den Ride nochmal aus meiner Perspektive. Film ab!

Direkt nach der Ankündigung war eins für mich klar: Da bin ich wieder mit bei! Ticket ohne groß nachzudenken gebucht, Unterkunft gesucht, Kontakte in der Ja Man! Strava Gruppe gefunden, Bahnfahrt… zack! Paket fertig geschnürt. Vorfreude auf 180!

Schnell wird klar: So überschaubar wie beim ersten Mal wird diese Nummer nicht! Die Teilnehmer Zahlen erhöhen sich rasch. Zwischenzeitlich sind locker über 75 Zusagen beim Strava Event. Kurz macht sich eine gewisse Sorge breit. Wird das nur ein Abklatsch von Aarhus? Ist das Ding überhaupt reproduzierbar? Aber ich darf an dieser Stelle spoilern… die Sorge stellte sich am Ende als absolut unbegründet heraus.

Und so packe ich mein neues Pony Rosi (ein Rose Reveal AL 105Di2) in den Kofferraum meines Autos, stopfe Klamotten und Unmengen an Werkzeug in meine Bikepacking Taschen und mache mich am Nachmittag des 3. Februar auf nach Münster.

Dort angekommen treffe ich im H.ostel ein, rufe mein Bett ab, welches mir netterweise von Jan  gleich mitgebucht wurde – auch ne Story für sich… wie geil ist es eigentlich, dass da wildfremde Menschen aus einer Strava Gruppe so verdammt nett sind und sowas ohne groß nachzudenken machen? – und setze mich dann unten in die Lounge. Es dauert nicht lange und eben besagter Jan trudelt mit weiteren Menschen ein, darunter auch drei Gesichter, die ich vom ersten Ride noch kenne. Ich begrüße Merle, Philip, Tim und außerdem die mir bisher unbekannten anderen, die sich aber echt schnell als mindestens genau so nett Menschen herausstellen. Wir kommen ins Schnacken und Scherzen, essen Pizza, trinken n Bierchen oder zwei und genießen noch kurz den Abend, einigen uns auf eine gemeinsame Anfahrt zum 3 Minuten entfernten Rathaus und eine Aufstehzeit von ca. 6 Uhr, bis gegen 22 Uhr alle in die Federn verschwinden. An dieser Stelle übrigens n fettes Sorry an den Typen, der aufgrund meiner Verplantheit kein freies Bett mehr in seinem zugewiesenen Raum gefunden hatte. Ich lag falsch… Hab ich jetzt erst geblickt!

Fast Forward auf den Moment, an dem wir dann als Gruppe am Treffpunkt in Münster ankommen. Es nieselt leicht, vor uns blinken einige rote Rücklichter. Rücklichter, die zu Fahrrädern gehören… einer Menge Fahrrädern mit einer Menge Menschen oben drauf. Und natürlich ist direkt klar, dass wir hier richtig sind. „Meine Fresse!“ denke ich mir noch und positioniere mich zusammen mit den Anderen mitten am Pulk. Weitere bekannte Gesichter gesellen sich zu uns. Bachmann, der diesmal aufgrund einer Verletzung leider nicht als Radler dabei sein kann, jedoch zusammen mit Kiki eine mindestens genau so wichtige Rolle einnimmt. Die beiden steuern eines der insgesamt drei Versorgungsfahrzeuge, die uns während der Tour mit Getränken und Futter versorgen sollen. Wie geil ist das bitte?

Natürlich ist auch wieder @Roadbike.Andy mit am Start, außerdem begleitet uns Max’s Freundin Rijke und die gute Laune Granate Alex, diesmal als Mitfahrender. Seine Frau wiederum steuert ein weiteres Versorgungsfahrzeug. Warum ich das so breit trete? Ich möchte einfach jedem dieser Menschen dafür danken, dass dieser Tag etwas so besonderes geworden ist! Da gehören am Ende des Tages natürlich auch alle Anderen zu… alle Menschen, die sich mit auf die Räder geschwungen haben, die sich vorn abgewechselt haben als uns Gegenwind und nahezu dauerhaft vor sich hin nieselnder Regen begleitet haben, als es in den Pausen darum ging die ohnehin schon gute Laune durch spontane Tanzeinlagen noch weiter Richtung Supernova zu pushen und am Ende des Tages die letzten Reserven bei Hedex und Bou im Popodium013 in Tilburg rauszufeuern. Wahnsinn, was hier passiert ist!

Max kommt an, legt direkt mit einer Ansprache los. Die Gruppen teilen sich ein in „Party Pace“, „Ich kann auch n bisschen fixer fahren“ und „leck Arsch mir brennt der Hut“ und schon kurze Zeit später sind wir alle auf dem Weg. Mir war von vornherein klar, dass die 210km meine oberste Priorität sind und ich mir dafür auch die nötige Zeit nehmen würde. Somit schließe ich mich der Party Pace Truppe an, die nach ein paar kleineren Startschwierigkeiten und dem ersten Platten noch vor der 20km Marke dann doch irgendwie in einen Rythmus findet und top motiviert die ersten 50km abstrampelt. Wir erreichen den ersten Verpflegungsposten und tanken auf, Stimmung bestens.

Rijke und Merle
Rijke und Merle
VP1 - Bikergang
VP1 - Bikergang
Futterluke
Futterluke

Die nächsten Kilometer lassen sich wie am Schnürchen abspulen. 

Im Gegensatz zu anderen Gruppen halten sich auch die Plattfüße bei uns in Grenzen. Muss Eine/r mal anhalten, bieten direkt Andere ihre Hilfe an. Oft fahren wir dann vorn schon langsamer weiter. Zum einen werden wir so nicht kalt und ermöglichen so auch den anderen, die vielleicht doch ein bisschen fixer unterwegs sein möchten, uns einzuholen.

Dieses Konzept sollte sich über den Rest der Tour bewahren und brachte die Gruppe spätestens am nächsten Versorgungspunkt wieder zusammen. Applaus und Gejubel inklusive. Hier stand wirklich Jede/r füreinander ein. Wahnsinn. Wieder einmal zeigt sich, dass solche Community Rides einfach einen ganz eigenen Vibe haben!

Kurz nach der Überquerung des Rheins, die sich übrigens für mich irgendwie sehr besonders anfühlte, wartet dann schon der nächste Versorgungspunkt. Eigentlich gar nicht unser Fahrzeug, trotzdem bekommen wir hier ein paar Kekse und können die Getränkeflaschen auffüllen.

Und auch hier wird wieder gewartet, bis auch die letzten da sind… wobei sich jedoch herausstellen sollte, dass sich zwei Mitfahrer bereits so weit hinter dem Feld befanden, dass diese beschlossen hatten auf eigene Faust weiter zu fahren. Kurz keimt auch der Vorschlag auf, die schnelleren ziehen zu lassen und die Party Pace Truppe nochmal zu unterteilen. Das wird allerdings vehement abgelehnt. Wir fahren also zusammen weiter! Was für ein krasser Zusammenhalt!

Kilometer um Kilometer wird abgespult und wir rollen irgendwann gut gelaunt über den wohl unspektakulärsten Grenzübergang überhaupt.  „War es das? Sind wir in den Niederlanden?“ – „Ich glaub‘ schon“ – „Echt?“ – „Jo!“

Und da waren sie dann. Die Fahrradwege, um die sich während der Fahrt schon so einige Mythen rankten. Glatt sollen sie sein, breit, keine Ampeln, einfach rollen… und flach auch noch. Steigungen sind in den Niederlanden ja eher selten an der Tagesordnung. Tja und diese Mythen sollten sich als wahr herausstellen! Nahezu beflügelt davon nicht mal mehr 100km Fahrstrecke auf den top Radwegen vor uns zu haben und der immer größer werdenden Aussicht darauf die 210km wirklich komplett packen zu können strampelt der Peloton weiter. Es hat sich schon eine gewisse Routine eingeschlichen, die zweier Reihen wechseln sich fast vorbildlich vorn im Wind ab, vorher noch Fremde erzählen sich von Ihren bisherigen Touren und natürlich gibt’s auch ’ne Menge Nerd-Talk über Fahrräder. Wir sind zu sowas wie einem eingeschworenen Pulk zusammengewachsen. Und genau dieser Pulk rastet nochmal richtig aus, als wir schon im Dunklen das letzte Mal vor dem Ziel unser Verpflegungsauto erreichen. Die Musik wird aufgedreht, wir tanzen und jubeln! Noch ca 35km bis Tilburg. Ab dafür!

Die Vorderen sind jetzt nicht mehr aufzuhalten und erhöhen die Pace. Macht nichts. Wir bleiben hinten. Ich setze mich an die Spitze unseres flotten 3er Gespanns. Merle und Philip hinter mir. „Bitte einen Tick langsamer“ höre ich des Öfteren von hinten, nicht etwa weil dort die Kräfte nachlassen, sondern weil ich vorn jetzt auch absolut hyped bin und die magische 200er Grenze heute endlich fallen sehe. Die letzten Kilometer brechen an. Wir fahren am Ufer eines Kanals. Schnurgerade verläuft die breite Fahrradspur. Kurz nochmal anhalten, kurz nochmal ins Gebüsch und dann ist der Moment gekommen! Die 200km sind geknackt! Verdammt nochmal JA! JA MAN! Und jetzt nur noch fix  ins Zentrum von Tilburg. Gegenwind? Spüre ich nicht mehr. Mich schiebt der Stolz voran! Tilburg Bahnhof, hier muss es sein. Straße rein, kurz nochmal orientieren und dann ist sie da. Die Tür des Hostel Roots. Wir grinsen so breit wir können. Realisieren nur langsam, was wir gerade gepackt haben. Im Hostel warten schon andere, sind fröhlich, essen Pizza. Wir schieben unsere Räder durch auf den Hof, nehmen die Taschen ab und gönnen uns endlich den ersehnten Triumph! „…fahren sich komplett gegen die Wand, wachsen über sich hinaus…“ so schreibt es Max dann am Tag drauf in seiner Instagram Story. Ja, wir sind über uns hinausgewachsen! Physisch und mental! Und es tut so verdammt gut!

Finisher Foto!
Finisher Foto!

Was dann folgt, ist der immer gleiche Ablauf nach einer solchen Tour. ‚Ne heiße Dusche auf nahezu Erdkerntemperatur, frische Klamotten und HUNGER! Und wo haben die anderen da die Pizza her?

Auf geht’s zur Jagd. Ab in die Stadt! Und auf den leckeren Burger folgt dann das eine oder andere Bier und dann die nächste Attraktion des Abends: Hedex im Popodium013. Ich sag mal so… gekaut haben die da auch fast Alle…. aber zu Essen gab es wenig. Und doch war der Abriss wieder richtig geil. Wie soll es auch anders sein, wenn ein Haufen maximalst euphorisierter Radfahrer*innen die Saalmitte in eine wilde Moshpit verwandelt und den vergangenen Tag nochmal so richtig Revue passieren lässt. 

Bruder, Dreh den Bass auf!

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4 Antworten

  1. Ja Man!!!! ….War das eine ne geile mega Tour!!!! Ich zehre noch immer aus den Erinnerungen. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen. Ist schon wie eine große wilde Familie!

    In diesem Sinne… Kuß auf den Sattel und liebe Grüße…
    Die mit dem Bianchi

  2. ja das war ein ganz schönes Brett. Richtig schöner Artikel von dir. Hat spaß gemacht zu lesen wie du unsere 215 km nasskalt bei meistens bester Laune erlebt hast.
    Ich konnte mir am Sonntag nicht mehr vorstellen nochmal auf ein Rad zu steigen, aber jetzt juckt es mich schon in den Fingern und ich freu mich auf den Sommer auf besseres Wetter und hoffentlich nochmal so ein geiles Erlebnis wie dieser Ride2Rave

    1. Das wird sich ergeben. Ganz klar.
      Und solange die Beine auch jucken, kann das doch wieder abgehen. Mir ging es übrigens Sonntag ähnlich… Einfach aufgrund der Müdigkeit. Bock hatte ich da trotzdem schon wieder

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